Hersbruck – Mariä Geburt

Titelbild

Im Zuge der umfangreichen Innensanierung der  kath. Kirche Mariä Geburt in Hersbruck wurden wir mit der Reinigung und der umfangreichen Überarbeitung der dortigen Weise-Orgel betraut.

Das Instrument wurde nach 1932 von der Firma Weise aus Plattling als Opus 461 erbaut. Das Werk besaß beim Bau 18 klingende Register mit 27 Pfeifenreihen, verteilt auf zwei Manualen und Pedal. Im Jahre 2007 durften wir das Instrument mit dem vorbereiteten Register Trompete 8‘ erweitern (gebrauchte Steinmeyer-Zungen aus dem Besitz der Kirchengemeinde St. Bonifaz Erlangen). Das Instrument wird seit dem Jahre 2004 regelmäßig durch unsere Firma gewartet.

Insgesamt findet das Pfeifenwerk auf drei Windladen (Prospekt pneumatisch abgeführt) platz und besitzt somit 154 Tonrelais (inkl. Oberoktavkoppel im II. Man), welche als Wippmagnete den elektrischen Impuls vom Spieltisch mechanisch umsetzten. Die Windladen selbst wurden als Membranenladen gefertigt, welche eigens von Weise entwickelt wurden. Der Zugang der Membranen ist nur über die abgeschraubten Pfeifenstöcke möglich.

Die Windladen werden von zwei Schwimmerbälgen im Untergehäuse mit Wind versorgt. Der Orgelmotor sitzt im alten Holzverschlag des vorherigen Langsamläufers. Der zweimanualige Spieltisch steht vor dem Orgelprospekt und steuert die einzelnen Windladen elektrisch an.



Im Zuge der anstehenden Innensanierung wurde das Instrumnet durch unsere Werkstatt gereinigt und überarbeitet. In den letzten 10 Jahren stieg die Störungsanfälligkeit des Insturmentes immer weiter an. Ursache hierfür waren meist beschädigte Membranen der Weise-Membranenlade. Da diese nur von oben – also nach Ausbau der Pfeifen und der Pfeifenstöcke – zugänglich sind, waren diese Reparaturen sehr aufwendig. Zudem gab es auch immer wieder Probleme mit festgerosteten Wippmagneten.


Folgende Arbeiten wurden 2023 und 2024 durch uns ausgeführt:

  • Grundreinigung der Orgel und des Pfeifenwerkes.
  • Ausbau der Windladen und überarbeitung dieser in unserer Werkstatt – alle 1074 Membranen wurden hierbei erneuert.
  • Überarbeitung aller pneumatischen Anspielrelais an der Windlade.
  • Neubelederung aller 19 Registerschaltungen.
  • Neubelederung der Bälge.
  • Anfertigung eines neuen Motorkastens und Neuanschluss des Orgelmotors.
  • Einbau und Verkabelung von 168 neuen Wippmagneten.
  • Elektrische Einzelabsicherung aller Ton- und Registerkabel.
  • Einbau eines neuen Gleichrichters und Neuverkabelung der + und – Zuleitungen.
  • Spieltisch: Die Klaviaturen wurden mit neuen Kunststoffbelägen belegt und komplett neu ausgetucht. Die Pedalklaviatur überarbeitet.
  • Einbau einer neuen Noten- und Pedalbeleuchtung
  • Einbau eines neuen Fagott 16′ Registers im Pedal – Volle Becherlänge.
  • Errichtung eines neuen Orgelzugangs; und feste Installation einer neuen Holzleiter.
  • Abänderung der Schwellermechanik für besseren Zugang zur Stimmung der Pfeifen.
  • Nachintonation und Generalstimmung.
Disposition

I. Manual (Hauptwerk)

C – f ´´´ (56 Töne)

Prinzipal8 ´
Spitzflöte8 ´
Rohrgedackt4 ´
Oktav4 ´
Sesquialtera 2f.2 2/3 ´
Waldflöte2 ´
Mixtur 4f.1 1/3 ′
Trompete8 ´

II. Manual (Schwellwerk)

C – g ´´´ (56 Töne)

Salizional8 ´
Gedeckt8 ´
Blockflöte8 ´
Prästant4 ´
Oktave2 ′
Quinte1 1/3 ′
Scharff 3f.2/3 ′
-Tremulant-

Pedal

C – d ´ (27 Töne)

Subbaß16 ´
Zartbaß*16 ´
Oktavbaß8 ´
Flötenbaß4 ′
Mixtur 4f.2 ′
*Windabschwächung

Spielhilfen:

Koppeln: MK II/I; UK II/I; OK II/I;  PK I; PK II; MF; Tutti; Crescendowalze; Schweller, Tremulant.